Elektrotechnik | 05. – 06. Oktober 2017 | Landeslehrlingswettbewerb
Sieg bei Landeslehrlingswettbewerb der Elektrotechniker wurde am Computer entschieden
Eine blaue Koje mit etwa drei Quadratmetern Fläche, darin ein Verteilerkasten und viele Kabel: So haben die Arbeitsplätze für neun Kärntner und einen bayrischen Lehrling beim 15. Internationalen Lehrlingswettbewerb der Elektroinstallationstechniker ausgesehen. Zwölf Stunden hatten sie Zeit, um etliche komplexe Aufgaben zu lösen – wie beispielsweise einen Verteilerkasten zu installieren, Elektroinstallationen vorzunehmen und verschiedene Programmieraufgaben zu lösen. Letzteres wurde zum entscheidenden Faktor beim Wettbewerb: Am Computer konnten die Lehrlinge für gute Leistungen Bonuspunkte sammeln, was den Besten auch gelang. Damit reagierte man beim Landeslehrlingswettbewerb auf die Entwicklung der Branche: Die Elektrotechnik ist geprägt von Automatisierung und technischen Innovationen, dadurch wird das Programmieren zu einem immer wichtigeren Aufgabengebiet.
Für die meisten Teilnehmer war es die erste berufliche Wettkampferfahrung. Umso beeindruckter war die Jury davon, wie ruhig und konzentriert sie die Aufgaben meisterten. „Man konnte eine Stecknadel fallen hören, so leise war es am ersten Tag in der Veranstaltungshalle“, sagt Manfred Kuternig, Jury-Vorsitzender und Lehrlingsbeauftragter der Landesinnung Elektrotechnik. Mit der Leistung der Teilnehmer war er „sehr zufrieden. Es ist schön zu sehen, welches Potential in unserem Berufsnachwuchs steckt.“
Das Ergebnis der Kärntner Teilnehmer:
- Platz: Martin Wegscheider (Lehrbetrieb: KNG Kärnten Netz GmbH)
- Platz: Pascal Prisnig (Lehrbetrieb: Elektro K. Maschke GmbH)
- Platz: Elvedin Deumic (Lehrbetrieb: Elektro Kuess)
- Platz: Philip Egartner (Lehrbetrieb: Elektro und Metall Dullnig), Rene Kainz (Lehrbetrieb: Elektro Salcher), Alexander Tollschein (Lehrbetrieb: Strabag), Semir Filipovic (Lehrbetrieb: Elektro Krassnig), Noah Novak (Lehrbetrieb: Elektro Schneider GmbH), Martin Koschu (Lehrbetrieb: Elektro Christl)
Der Pokal für die beste Wettbewerbsleistung ging heuer nach Bayern: Georg Kierner vom der Leadec BV & CO KG zeigte vor allem bei den Programmieraufgaben eine hervorragende Leistung. „Uns ist es wichtig, dass unsere Jugend die Möglichkeit bekommt, sich mit internationalen Kollegen zu messen. Das ist ein zusätzlicher Ansporn für die weitere Arbeit“, so Landesinnungsmeister Klaus Rainer. Gemeinsam mit Landeshauptmann Peter Kaiser und Spartenobmann Klaus-Peter Kronlechner überreichte er bei der Siegerehrung die Pokale, Urkunden und Sachpreise. Beide zeigten sich von den Leistungen der jungen Fachkräfte beeindruckt und brachen eine Lanze für das duale Lehrausbildungssystem. „Die Lehre ist etwas Großartiges. Von überall auf der ganzen Welt kommen Leute, um sich unsere duales Lehrausbildungssystem anzusehen und sind begeistert“, so Kaiser, der auch den Stellenwert des Meisterbriefs betonte: „Der Meisterbrief ist meiner Meinung nach mindestens genau so viel wert wie die Matura.“
In diesem Zusammenhang wurde auch der Fachkräftemangel thematisiert. So warnte Klaus-Peter Kronlechner davor, dass „uns in ein paar Jahren Tausende Fachkräfte fehlen werden. Wir brauchen unbedingt gute Leute für das Handwerk der Zukunft.“ Zum Glück finde in der Bevölkerung ein Umdenken zugunsten der Lehre statt, wie auch die steigenden Lehrlingszahlen im ersten Halbjahr 2017 (plus 4,5 Prozent in Kärnten) zeigen: „Man merkt, dass sich die jungen Menschen wieder gezielt für eine Lehre entscheiden – und auch die Eltern den Stellenwert dieser Ausbildung zu schätzen wissen.“
Fotos: Peter Just
Countdown bis zum Termin
Veranstaltungsort
Veranstalter